Im Hauptberuf bin ich, wie du vielleicht weißt, Erzieher. Seit Jahren arbeite ich im Hort, und wenn mich Menschen fragen, mit welcher Altersgruppe ich arbeite, dann sage ich immer:
6 bis ca. Ende 50. Meist bekomme ich dann verdutzte Blicke und fragende Gesichter.
Der Kern meiner Arbeit besteht darin zu beobachten.
Natürlich spiele ich viel mit den Kids, aber bei allem was ich tue geht es darum:
Wie verhält sich das Kind in bestimmte Situationen?
In der Klasse, im Freispiel, wenn es alleine ist, sich unbeobachtet fühlt etc. Findet ein Kind nicht ins Spiel gebe ich Impulse und ziehe mich wieder zurück, sobald es alleine weiterspielen kann.
Als Erzieher arbeiten wir darauf hin, von den Kindern möglichst wenig gebraucht zu werden. Sie sollen selbstständig sein, ihren Alltag, ihre Freizeit planen und gestalten, eigenständig Konflikte
lösen können, Freunde finden, mit Frust umgehen etc.
Wenn mir bei einem Kind Auffälligkeiten begegnen, dann bringt es nicht viel, alleine mit dem Kind daran zu arbeiten, dann geht es um Erwachsenenbildung, das heißt, ich muss die Eltern im Boot haben. Vorverurteilungen, Schuldfragen, das alles bringt absolut nichts. Jeder Mensch hat Gründe für sein Tun, es zählt einzig und allein die Frage nach dem WARUM?
Warum fällt es dem Kind so schwer sich zu konzentrieren?
Warum findet es keine Freunde?
Warum wirft es mit Stühlen, wenn es beim Kicker verliert?
Warum ist es immer so leicht reizbar usw.?
In solchen Elterngesprächen sind wir Kummerkasten, Erziehungsberater, Paartherapeuten, Anwälte der Kinder.
Neben meiner Vollzeitwoche als Erzieher bin ich selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt Musik und Sport. Mein Ziel? So viel ich auch schon erreicht habe in so kurzer Zeit, ich liebe meinen Beruf als Erzieher, die Arbeit mit Menschen, das Gefühl, jeden Tag etwas Sinnvolles zu tun.
Ich bin jemand, der extrem viel Begeisterung und Engagement mitbringt und mit Herz dabei ist.
Früher war ich selbst in Bands, stand auf Bühnen, bis aus beruflichen Gründen einfach keine Zeit mehr dafür war. Aber wenn ich zu Konzerten gehen, im Fotograben stehe oder Festivals begleite,
dann tue ich das, weil es genau meine Welt ist. Weil Musik mein Leben ist, weil sie mich jeden Tag begleitet, weil ich sie entweder höre oder nach wie vor selbst Gitarre spiele.
Ich weiß, wie viel Arbeit in der Vorbereitung auf ein Konzert steht, logistisch, aber auch auf Seiten der Bands, musikalisch, Songwriting, Proben etc.
„Wer sein Hobby zum Beruf macht, der braucht ein neues Hobby.“ Die Fotografie ist nicht mein Hobby, sie ist mein Nebenjob, mit allem was dazugehört, dem Engagement, der Professionalität und der Effizienz. Ich bin Erzieher und Fotograf mit Herz und ich gebe in jedem Bereich immer mein Bestes.