Warum schwarz-weiß in meiner Musikfotografie so eine große Rolle spielt

In meiner Musikfotografie habe ich eine klare Präferenz: Schwarz-Weiß. Warum? Weil ich der festen Überzeugung bin, dass diese klassische Form der Fotografie den Charakter eines Moments, eines Künstlers oder eines Auftritts auf eine Weise einfängt,

die Farbe oft nicht vermag.

 

Wenn man in Farbe fotografiert, zeigt man die Klamotten einer Person. Man sieht die Oberflächen, die Details, die Kleidung,

die Accessoires – all das, was nach außen hin sichtbar ist. Das Bild erzählt eine Geschichte von äußerlichen Eindrücken,

aber es bleibt auf der oberflächlichen Ebene.

 

Schwarz-Weiß hingegen geht tiefer. Es lässt uns den Fokus auf das Wesentliche lenken: den Ausdruck, die Emotionen,

den Charakter der Person. In einem Schwarz-Weiß-Foto verschwinden die Ablenkungen, die uns von der wahren Essenz des Motivs abhalten könnten. Die Lichter, Schatten und Kontraste kommen viel stärker zur Geltung, und man sieht in den Gesichtern,

den Gesten und der Körperhaltung eines Künstlers die echte Energie und Persönlichkeit.

 

In der Musikfotografie ist es für mich besonders wichtig, diese authentische Kraft eines Auftritts einzufangen. Musik ist mehr als nur die Note oder der Songtext – sie lebt durch den Ausdruck, die Verbindung zum Publikum und die Emotionen,

die dabei fließen. Schwarz-Weiß hilft mir, all das hervorzuheben, ohne dass die Aufmerksamkeit durch bunte Outfits oder visuelle Ablenkungen verloren geht.

 

Es ist die Zeitlosigkeit von Schwarz-Weiß, die dem Bild auch eine besondere Tiefe verleiht. Die Farben verschwinden,

aber was bleibt, ist die Seele des Moments, die in einem monochromen Bild einfach klarer und stärker wirkt.

Deshalb ist für mich Schwarz-Weiß nicht nur eine stilistische Entscheidung – es ist eine bewusste Wahl, die wahre Essenz des Auftritts einzufangen. So kann das Bild mehr erzählen, mehr berühren und dem Betrachter die wahre Seite des Künstlers oder des Konzerts zeigen.