Konzertfotografie ist eine ganz eigene fotografische Herausforderung:
Wenig Platz, wenig Zeit (in den Fotograben darf man nur für die ersten drei Songs, dann muss man wieder raus),
ständig wechselnde Lichtverhältnisse und die Protagonisten auf der Bühne halten auch nicht still (meistens jedenfalls nicht).
Was ich beim Thema Konzertfotografie oft höre sind Sätze wie:
"Konzertfotografie lebt von Farbe!"
"Du brauchst am besten ein lichtstarkes Zoom-Objektiv! Blende f2.8 oder besser eine Festbrennweite mit f1.4."
"Mach am besten Gesichtserkennung an und fotografiere in Serie!"
"High ISO Performance ist wichtig!"
Die folgenden Fotos wurde mit einer Kamera, der Leica M11 Monochrom und auch nur einem Objektiv.
Bei den ganzen Geartalks kommt mir eine Sache immer zu kurz:
Man kann mit einer Kamera und nur einem Objektiv verdammt viel machen, zumindest mehr, als viele glauben,
oder was ich immer wieder von anderen Fotografen zu hören bekomme.
Wenn ich mit einer Kamera und einem Objektiv nicht zurechtkomme (kommt natürlich immer darauf an, welchen Aufnahmebereich ich abdecken will, Fußball nur mit 35mm wird schwierig...), dann sollte ich manchmal vielleicht weniger über den Kauf von neuem Equipment nachdenken, als vielmehr an meinen Fähigkeiten als Fotograf zu arbeiten.
Neues Equipment macht Sinn, wenn es den Workflow verbessert, ich schneller und bequemer zum gleichen Ergebnis komme oder, das bessere Ergebnis für den Kunden wirklich sichtbar ist.
Ich könnte Konzerte auch analog fotografieren...einer Band auf Tour, die jeden zweiten Tag in einer anderen Stadt spielt bringt es aber nichts, wenn sie meiner Fotos erst nach zwei Wochen
bekommen...
Die Frage ist oft nicht: was kann meine Kamera, sondern vielmehr:
Was kann ICH, und was kann ich vielleicht NICHT und, was BRAUCHT mein KUNDE?